Dario hysginon, Britz & Kullander 2002

Etwa ein halbes Jahr nach den ersten Importen von Dario dario gelangte, der damals Badis spec. “Flame Red” genannte, Dario hysginon zu uns.

Diese Art stammt aus Nord- und Zentralmyanmar (ehemals Birma). Dort wird sie im Idagwyi-See und bei Mandaly gefunden. Fische dieser Art besiedeln verkrautete, oftmals trübe Tümpel.

Die Geschlechter lassen sich nach den Autoren der Erstbeschreibung durch die Gattungstypischen Merkmale, Männchen mit gerader oder konkaver Bauchlinie, hinterer Lappen der Rückenflosse vergrößert und lang ausgezogene erste Strahlen der Bauchflossen, unterscheiden. Leider ist es bei dieser Art noch schwieriger Paare zu erkennen als bei Dari dario. Nur einzeln gehaltene Männchen haben bei mir verlängerte Strahlen der Bauchflossen.

Anhand der Farbe lassen sich oft auch keine Aussagen treffen, denn die Fische sind in den Verkaufsbecken eher unscheinbar gefärbt und lassen von ihrer späteren Pracht noch nicht viel erkennen.

Ich schaue mir immer die Rücken- und Bauchflossen an. In der Rückenflosse befindet sich ein charakteristischer schwarzer Fleck. Dieser ist bei den Männchen deutlich größer. Die ersten Strahlen der Bauchflossen sind zuächst hellblau, dann schwarz gefärbt. Diese Färbung ist bei den Männchen intensiver. In Prachtfärbung ist der Körper mattrot, die Flossen herrlich weinrot gefärbt. Sonst können die Männchen aber auch nur ein schlichtes, fast orangenes Farbkleid tragen. Die Prachtfärbung wird mit zunehmendem Alter immer tiefer rot.

Weibchen können ebenfalls fast vollständig rot-orange gefärbt sein und so wie Männchen, die keine Prachtfärbung zeigen, wirken. Sie können aber auch einheitlich grau-beige sein; oft zeigen sie dann noch einige Querbänder.

Es ist daher empfehlenswert eine kleine Gruppe von sechs bis acht Tieren zu erwerben. Man hält die Fische dann am besten in Aquarien ab 50 Litern Inhalt. Das Becken sollte reich bepflanzt sein. Steine und Wurzeln dienen als Reviergrenzen.

Im Gegensatz zu Dario dario beziehen Männchen von D. hysginon Bambusröhren und andere kleine Höhlen als Unterstände; sie dienen jedoch ebenfalls nie als Ablaichort.

“Flame Red” frisst ebenfalls Lebendfutter in geeigneter Größe, wie Wasserflöhe, Hüpferlinge und kleine Mückenlarven. Nach Gewöhnung werden auch verschiedene Sorten Frostfutter, v.a. geschabte rote Mückenlarven, gefressen.

Auch Dario hysginon hat sich als äußerst anpassungsfähig an die Wasserwerte gezeigt. Man kann diese Fische sowohl im relativ weichen, leicht sauren Wasser, als auch nach Gewöhnung im harten, neutralen Wasser halten. Es hat sich auch bei dieser Art als vorteilhaft herausgestellt, dass sich schwankende und eher kühlere Hälterungstemperaturen auf das Wohlbefinden der Fische förderlich auswirken.

Ich halte meine D. hysginon ausschließlich im Artaquarium. Allerdings kann ich mir jedoch eine Vergesellschaftung mit kleinen, friedlichen Karpfenfischen, die an das Wasser die gleichen Ansprüche stellen, vorstellen. In einer Gruppe aus gleich vielen mÃännlichen und weiblichen Blaubarschen besetzt jedes Männchen ein kleines Territorium. Eindringende Männchen werden mit gespreizten Flossen verjagt, Weibchen angebalzt.

In einem Artaquarium kann man fast immer davon ausgehen, dass bei guter Fütterung Larven vorhanden sind. Diese sollte man am Besten durch Absaugen aus dem Aquarium entfernen und separat aufziehen. Dazu verwendet man zunächst ein kleines Aquarium mit einer feinen Mulmschicht und einem dichten Javamoosbewuchs. Hier finden die kleinen Blaubarsche ausreichend Futter für die ersten Lebenstage.

Nach etwa zehn Tagen werden Artemia-Nauplien bewältigt und man kann die Jungfische in ein ausreichend großes Aquarium überführen. Auch hier sollte man auf einen ausreichenden Pflanzenbestand als Sichtschutz achten. Bei D. hysginon ist es, im Gegensatz zu D. dario, mir noch nie gelungen Jungfische zusammen mit den Elterntieren in extensiver Zucht aufzuzuiehen.

Unter den Importen von Dario hysginon finden sich hin und wieder einmal Tiere mit senkrechten Streifen, wie man sie von Dario dario kennt. Diese Variante wird von Asiatischen Fängern “Black Tiger” genannt und ist auch schon längere Zeit bekannt. Schon in der Revision der Gattung Badis, in der auch die Erstbeschreibungen von Dario dario, D. dayingensis und D. hysginon erschienen sind, sind solche Fische erwähnt und sogar im Typenmaterial von D. hysginon hinterlegt worden.

Bis jetzt wurden ausschließlich Männchen dieser Variante gefunden.

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